Seit Tagen wird die internationale Presse an der aktuellen Berichterstattung über die Lage im Iran nach der umstrittenen Wahl gehindert.
Das Regime versucht mit allen Mitteln das Land von der Öffentlichkeit abzuschotten. Den Gegnern des Regimes, vorrangig Anhänger des Oppositionsführers Mir Hussein Mussawi, gelingt es dennoch immer wieder Amateurvideomaterial über das Internet zu verbreiten: Link zur Bilddatei
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Iranisches TV: Zehn Tote bei Unruhen
Die Proteste im Iran sollen auch am Sonntag weitergehen. Trotz eines landesweiten Demonstrationsverbots wollen sich Anhänger des unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Mussawi erneut in Teheran versammeln. Am Samstag war es zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Staatlichen Fernsehsendern zufolge kamen dabei mindestens zehn Menschen ums Leben. Gemeldet wurde auch ein Brandanschlag auf eine Moschee. Unabhängige Berichte über die Proteste gibt es nicht.
Polizei droht erneut mit Härte
Nach der Gewalt bei den Protesten im Iran am Samstag soll es auch am Sonntag weitere Demonstrationen in Teheran geben. Die Demonstranten wollen sich ab dem Nachmittag an verschiedenen Orten der Stadt versammeln, wie einer der Teilnehmer an den Kundgebungen sagte. Die Lage in der iranischen Hauptstadt war am Sonntag zunächst ruhig.
Polizeichef Ahmadi Moghaddam drohte in einem Brief an den unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Mir Hussein Mussawi erneut, mit aller Härte gegen Demonstranten vorzugehen. Die Demonstrationen seien illegal und würden die öffentliche Sicherheit stören, zitierten iranische Zeitungen am Sonntag aus dem Brief.
Staatsfernsehen: Mindestens zehn Tote
Bei den Protesten wurden am Samstag staatlichen Fernsehsendern zufolge mehrere Menschen getötet. Von zehn Toten berichtete das staatliche Fernsehen, Press TV hatte zuvor 13 Tote gemeldet. Der US-Fernsehsender CNN sprach unter Berufung auf "Krankenhauskreise" von 19 Toten.
Unter anderem hätten die Protestierenden eine Moschee, zwei Krankenhäuser und eine Militärkaserne angezündet. Am Samstag war die Polizei mit Schlagstöcken, Tränengas und Wasserwerfern gegen die Proteste vorgegangen. Augenzeugen zufolge fielen bei einer Demonstration in Teheran Schüsse.
Der arabische TV-Sender al-Jazeera meldete, es auch in Schiras und Isfahan Proteste und Zusammenstöße mit der Polizei gegeben.
Anschläge auf Moschee und Mausoleum?
Das Regime tat erneut alles, um unabhängige Berichte über die Demonstrationen zu unterbinden. Zugleich wurde versucht, die öffentliche Meinung über die Regimekritiker mit Propaganda zu beeinflussen. So wurden nicht verifizierbare Meldungen über Hunderte verletzte Polizisten verbreitet.
Angaben über "einige" Tote bei einem von Demonstranten gelegten Brand in einer Moschee wurden korrigiert. Bei dem Feuer in der Lolagar-Moschee sei niemand getötet worden, berichtigte das staatliche Fernsehen, das Bilder des abgebrannten Gebäudes zeigte.
Auch ein Selbstmordanschlag am Samstag vor dem Mausoleum von Revolutionsführer Ajatollah Chomeini, das vielen Iranern als Heiligtum gilt, konnte von unabhängiger Seite nicht bestätigt werden.
Mussawi gibt nicht nach
Mussawi forderte die Machthaber in Teheran unterdessen auf, friedliche Kundgebungen zu erlauben. "Wenn den Menschen friedliche Mittel zur Verteidigung ihrer legitimen Rechte untersagt werden, dann ergreifen sie gefährlichere Maßnahmen", warnte er.
Die Demonstranten fordern eine Annullierung der Präsidentschaftswahl vom 12. Juni. Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, hatte die Wiederwahl von Amtsinhaber Mahmud Ahmadinedschad am Freitag für rechtens erklärt und die Opposition in scharfer Form vor weiteren Protesten gewarnt.
Außenminister: "Erfolge" der Revolution
Außenminister Manucher Mottaki sagte am Sonntag, das Resultat der stichprobenartigen Neuauzählung eines Teils der Stimmen werde Ende der Woche bekanntgegeben.
Auf die Forderungen nach einer Wiederholung der Präsidentenwahl ging er nur indirekt ein. Mottaki sagte, die Iraner hätten seit der islamischen Revolution 1979 viel geopfert. "Wir haben Hunderttausende von Märtyrern und Verletzten gehabt, dieses Volk kann seine revolutionären Erfolge nicht einfach aufgeben."
Mehrere Festnahmen
Das staatliche Fernsehen berichtete zudem, dass der iranische Geheimdienst Mitglieder einer oppositionellen Gruppierung festgenommen habe. Ihnen würden "terroristische Aktivitäten" vorgeworfen.
Quelle: http://www.orf.at/090621-39550/index.html
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(c) Silbermond
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21.06.2009 12:54