Ab einem gewissen Niveau der Alkoholisierung fällt eine Hemmschwelle (erinnert mich, dass ich die Unterlagen zu einer Unterrichtsstunde, die ich darüber gehalten hab, mal online stellen sollte).
Wenn diese Hemmschwelle fällt, rasten manche aus, und manche öffnen sich und sagen Dinge, die sie sonst durch irgendwelche geistige Blockaden (ob absichtlich oder unabsichtlich) nicht sagen würden. Das können unterdrückte Gefühle sein (Liebe, Hass, Wut, usw.), das können irgendwelche Geheimnisse anderer Art sein, das ist relativ unterschiedlich. Bei Leuten, die starke Unterdrückungsmechanismen haben, ist diese Gefahr weit größer als bei jenen, die auch so ihre Meinung gerade heraus sagen. Ist man emotional sowieso angegriffen (Stress, Probleme, ...), dann fällt diese Hemmschwelle oft noch früher und vollständiger.
Es ist halt so, dass Alkoholisierung Nerven- und Gehirnzellen in der Arbeit bzw. Kommunikation hindert, und komplexe geistige Vorgänge wie die Blockade von gewissen Dingen fällt schwieriger oder funktioniert gar nicht mehr. Wenn man unter normalen Umständen schon an der Grenze ist, "die Kontrolle zu verlieren", geht das natürlich noch viel leichter.
Daher ist an der Sache an sich jedenfalls was dran. Das (relativ milde) Nervengift Alkohol kann als "Wahrheitsdroge" jedenfalls in gewissem Maß wirken.
Naja, schon seit Jahrhunderten ist diese Wirkung ja weitreichend bekannt, unter dem Titel "IN VINO VERITAS" - "Im Wein liegt die Wahrheit".
Sometimes the roads we take do not turn out to be the roads we envisioned them to be.
Garth Brooks, booklet "the hits"
24.05.2004 14:07