Etwas Bleibendes für die Nachwelt zu hinterlassen ist immer verbunden mit großer Verantwortung. Es gab viele mehr oder weniger großartige Menschen, die mehr oder weniger Großartiges hinterlassen haben. Mozarts Musik, Goethes Poesie, Van Goghs Malereien etc. Ich glaube, dass keiner von diesen Herren bewusst etwas hinterlassen wollten. Sie waren ungemein kreativ und wollten mit ihren Bilder, Musik und Gedichte ihre Gefühle ausdrücken. Etwas bewusst zu hinterlassen bedeutet aber auch, dass man sein ganzes Leben in eine Richtung dreht. Muss man unbedingt in die Geschichte eingehen, um etwas Großartiges zu leisten? Ich bewundere jede Großmutter, die ihren Enkeln Geschichten aus ihrer Jugend erzählen. So hinterlassen sie ein Stück ihres Lebens und geben es an die Enkeln weiter. In ihnen lebt die Erinnerung der Großmutter weiter. Und vielleicht waren sie auch ihre Enkeln vor den Gefahren von Ignoranz und Intoleranz. Das ist ein schöner Nachlass.
Es gibt auch unzählige Beispiele für schreckliche Hinterlassenschaften, die vielen Menschen sehr viel Unglück gebracht haben. Da ich selbst keine Kinder bekommen kann, werde ich mein Wissen und Erfahrungen an meine Neffen weitergeben können. Oder einfach den Menschen, denen ich noch im Laufe meines hoffentlich langen Leben begegnen werde. Auch wenn ich früh sterben sollte ‒ was durchaus sein kann ‒ weiß ich, dass ich den Menschen, denen ich bereits begegnet bin etwas hinterlassen habe. Ob es gut oder schlecht ist, kann ich nicht sagen. Jeder nimmt sich das, was er braucht und das ist meines Erachtens auch gut so.
... das Geheimnis liegt in der Sauce ... zit. Grüne Tomaten.
26.05.2004 00:04