Forum: Tiere & Natur

nachdem auch österreichische katholische würdenträger die lehre von der natürlichen auslese und des überlebens des stärkeren leugnen und steif und fest behaupten daß gott einen plan für uns hat (welchen????) scheint es angemessen diese entwicklung zu diskutieren.
früher wurde man auf dem scheiterhaufen verbrannt, heutzutage blüht einem nur die ewige verdammnis falls doch alles falsch sein sollte was wir in der schule gelernt haben.

ich will ja nicht behaupten daß es einfach ist die theorie von darwin wirklich zu verstehen, die zeiträume sind einfach zu groß aber das universum hat ja zeit genug.
wenn man bis zu den anfängen der menschheit zurückrechnet kommt man auf ca. 10.000 jahre menschlicher zivilisation und etwa 350 generationen. im vergleich zu den intellektuellen leistungen der letzten hundert jahre hat sich der körper eher wenig verändert. ich stelle mal die behauptung auf daß die intelligenz die eigentlich evolutionäre schöpfung ist und unser primatenhirn nur die hardware. so gesehen scheint die idee einer revolution der maschinen wie bei terminator nicht so abwegig.
oder die intelligenz ist eine sackgasse und führt zur vernichtung (besser unbewohnbarkeit) des ganzen planeten. die meisten kriege werden aber nicht aus klugkeit geführt sondern wegen territorialer ansprüche und anderen niedrigen trieben.

was ist eure meinung?

Meine Antwort ist, daß das krasseste, was ich zu diesem Thema je gehört und gesehen hab, die Seite ist, die Riddler bei einem anderen Thread (da gings um Todesstrafe für Homosexuelle) gepostet hat. Harunyaya oder so irgendwie. Ich konnte damals eigentlich nix über Homosexuelle auf der Seite finden, dafür steht in jedem zweiten Absatz, daß der Darwinismus das Grundübel der Welt ist

Ich persönlich habe angesichts solchen massiv fanatischen Geschwätzes den Kopf geschüttelt und weiß jetzt wiedermal, warum mir von allen Dingen auf der Welt Fanatismus am meisten Angst macht. (Jetzt im Ernst. Davor graut mir mehr als vor einem Psychopathen, der Menschen tötet und aufißt. Nicht, daß mir vor sowas nicht auch graust. Aber vor Fanatismus noch mehr.)

Generell muß man sagen, daß Darwin mit seiner Idee der erste auf seinem Gebiet war und sicherlich nicht alles richtig behirnt hat. Wenn man sich allerdings die Entwicklung unseres Planeten anschaut, dann bleiben einem - nüchtern betrachtet - eh nur zwei Rückschlüsse:
- Unser Planet und alles was darauf kreucht und fleucht entwickelt sich durch Evolution weiter
- Oder unser Planet wurde von Mäusen in Auftrag gegeben, wurde künstlich konstruiert und errechnet derzeit die Frage auf die Antwort 42.

BTW kennt jemand von euch das Szenario "Cyberpunk"?. Vor zehn Jahren kam mir das noch ziemlich fantastisch vor, mittlerweile steuert die Welt aber ziemlich dahin...

wenn man nicht engstirnig ist und in großen dimensionen zu denken vermag ist das cyberpunk-szenario nicht ganz abwegig
daß riesige konzerne früher oder später die macht übernehmen kann noch zu unseren lebzeiten geschehen. und daß man uns einen chip einpflanzt genauso.
im grunde ist big brother realität, aber das entscheidende ist daß den menschen der freie wille "ausgetrieben" wird. ich halte ein autoritäres regime mit strikter arbeitsteilung und bereichen für "freizeit" wie in "schöne neue welt" langfristig am wahrscheinlichsten. wer aus der reihe tanzt wird aus der gesellschaft ausgeschlossen (die verbannung war in früherer zeit schlimmer als die todesstrafe). strenge geburtenregelung, standardisierte erziehung, eugenik, usw.
die menscheit könnte wie ein gewaltiger insektenstaat den planeten bevölkern.
klingt jetzt vielleicht unwahrscheinlich aber ich spreche von einer entwicklung die jetzt erst beginnt (abhängigkeit von nahversorgung, sozialwesen, rohstoffknappheit) und in 100 jahren kann sich viel ändern.
und wenn man auf grundrechte keinen wert legt funktionieren utopische system recht gut!

zitat aus "constantine":
gott ist ein kind mit einem ameisenhaufen. er plant gar nichts!

Und was entsteht aus nichts...?Richtig...nichts!

von nichts kommt nichts
aber das universum ist noch aus viel weniger entstanden

"Im Anfang war die Tat" - hat Dr. Faust schon mit der korrekten Übersetzung für eine Metapher zur Entstehung des Universums gerungen (wobei ich noch immer der Meinung bin, der Text handelt über die Genesis des persönliche Universums jedes einzelnen und nicht über das materielle - da scheinen allerdings auch Faust und Goethe ähnlicher Meinung gewesen zu sein, nach dieser Übersetzungsgeschichte zu urteilen)...

Fast jeder kennt deutliche Züge davon, ist doch die "Matrix"-Trilogie auf genau diesem Boden entstanden

Tja, mittlerweile sind sich Biologen und andere Wissenschafter auch einig, das der Darwinismus auch wissenschaftlich falsch ist. Eine Evolutionstheorie gilt zwar trotzdem als gültige Lehre, aber von Darwin sind nur mehr die Grundzüge in den heutigen Varianten übrig, besonders das "Survival of the fittest" musste durch tauglichere Beschreibungen ausgetauscht bzw. ergänzt werden.

Es gibt auch genügend Wissenschafter, die es anzweifeln, dass die Evolutionstheorie in dieser Form überhaupt wahr ist - aber sie ist schließlich kein Glaubensgrundsatz, sondern eine Wissenschaftliche Theorie, die sie auch für die wissenschaftliche Arbeit gut eignet und gute Vorhersagen treffen kann.

Wie sich die Menschheit weiter entwickeln wird, hat damit allerdings eh nur sekundär zu tun (die paar hundert Jahre, die für uns interessant scheinen, sind für biologische Veränderungen kaum maßgeblich). Ich hoffe nach wie vor, dass wir eine Entwicklung zu einer Gesellschaft durchmachen können, wie sie Gene Roddenberry und viele andere auch schon geträumt und erhofft haben, deren oberstes Ziel persönliche und gesellschaftliche Weiterentwicklung ist und in der Optimismus und Zusammenarbeit wichtige Elemente sind.

Also ich bin ohnehin der Meinung daß nicht irgendwelche Götter die Menschen und all das erschaffen haben sondern die Menschen die Götter.

Keine Frage das man Darwin nicht 100% als bewiesen nehmen kann. Seine Theorien sind mittlerweile schon ziemlich alt und natürlich von einigen Forschern korrigiert und teilweise widerlegt worden. Keine Frage. Forschung und Wissenschaft geht auch ihren Weg. Aber Darwin legte damals eine revolutionäre Idee die damals sehr umstritten war da man damals in Europa meinte Gott hätte die Welt in 6 Tagen erschaffen und alles Leben wie es heute existiert gab es schon immer in heutiger Form. Ein Weltbild daß mit dem Aussterben des Dodos auf Mauritius durch die Schuld von europäischen Seefahrern schon sehr ins Wanken geriet da man ja annahm daß Gott immer wieder alles nachkommen läßt und so nichts aussterben kann. Deshalb erlangte dieser Vogel auf der ganzen Welt traurige Berühmtheit. Natürlich sind schon früher Tierarten durch die Hand des Menschen ausgestorben aber beim Dodo ging es halt "global" um die Welt. Deshalb dachte man dennoch nicht um und viele Jahre später erblickten dann auch die Tarpane und die Ur als Vertreter der letzten Großwildfauna in Europa zum letzen Mal das Licht der Welt. (Zur Info der Tarpan ist ein Wildpferd und der Ur ein Wildrind ähnlich dem Gnu in Afrika).

wir haben ja immer noch dodo roscic
leider *g*

Naja, kein würdiger "Ersatz" für die Vögel *gg*