Die Formel 1 steht Kopf. Das stolze "Cavallo", das springende Pferd von Ferrari, wurde zum lahmen Gaul, der siebenfache Weltmeister in Deutschland bereits als "Schnecke Schumi" verhöhnt. Dafür punktete Red Bull jedes Mal mit beiden Fahrern. Überheblichkeit auf der einen und guten Arbeit auf der anderen Seite sind die Würze in der tierischen Königsklasse.
Das "Cavallo" repräsentiert den ganzen Stolz von Ferrari. Zurzeit lahmt es aber ganz gehörig, und das hat mehrere Gründe. Bei den Roten hat man offensichtlich die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Veränderte Reifen- und Motorregeln sowie Aerodynamik sollten den Umbruch in der Königsklasse einläuten und die Dominanz von Ferrari brechen. In den ersten beiden Rennen ging die Rechnung besser auf als angestellt. Offensichtlich war man in Maranello davon überzeugt, dass man - Veränderungen hin oder her - die Konkurrenz auch mit dem alten Auto in den Sack stecken konnte. Weit gefehlt, denn selbige ergriff die Chance, die sich da bot. Renault kommt mit den neuen Gegebenheiten offenbar am besten zurecht und führt die Weltmeisterschaft mit 26 Zählern an. Während die Franzosen aber schon im Vorjahr stark waren, konnten vor allem die Hinterbänkler Toyota (Zweiter, 12 Punkte) und Red Bull (vormals Jaguar / Dritter, 11 Punkte) auf der Überholspur gehörig Gas geben. Ferrari hält Platz vier mit zehn Zählern.
Die Leistung eines Autos hängt aber nicht nur von Chasis und Motor ab, auch die Reifen spielen eine große Rolle. Der wunde Punkt bei Ferrari heißt demnach Bridgestone. Während die Japaner mit Ferrari in den letzten Saisonen nur Pokale von Rennwochenenden mitnahmen, war es diesmal lediglich die Erkenntnis, wieder etwas gelernt zu haben. Konkurent Michelin scheint Bridgestone endgültig den Rang abgelaufen zu haben. Das zeigte die Fahrt von Rubens Barrichello beim Grand Prix von Malaysia ganz deutlich. Weil die hintern Pneus bis auf Slick-Niveau abgefahren waren, musste der Brasilianer seinen roten Boliden vor Rennende in der Garage parken. Die Reifentests sind die Ausrede von Ferrari, um das Testabkommen (nur 30 Tage pro Saison) nicht zu unterzeichnen.
Dagegen läuft die Konkurrenz Sturm. Bisher vergeblich, auf der Strecke aber hat sie das Sagen. Zumindest bis zum Einsatz des F2005, der in Bahrain seinen ersten großen Auftritt haben sollte. Vielleicht springt das "Cavallo" dann wieder.
Wem darf ich als nächsters unter den Gummi jagen?
(mich ans Kart schmunzelnd erinnere)
(mich ans Kart schmunzelnd erinnere)
22.03.2005 14:47