Wenn man unsere Vorfahren betrachtet, so war Angst ein urinstinkt, welches uns vor Gefahren schützte. Daher schliefen wir in unseren Höhlen mit offenen Augen und Ohren. Unsere Sinne waren geschärft um unsere Sippe zu beschützen.
Nun, sind wir aus den Höhlen raus und Angst haben wir schon lange nicht mehr. Statt der Angst haben wir zu viel Streß und Reizüberflutung. Die Zeit, wo wir unsere Sippe beschützen musste vor wilden Tieren oder gar andere Menschen, sind vorbei. Das einzige wovor wir uns fürchten ist Einsamkeit, zu wenig Geld auf dem Konto und Unaufmerksamkeit.
Eigentlich sehr traurig, wenn man es so betrachtet, dass der Mensch keine Ruhe mehr findet und andauernd Lärm um sich braucht um überhaupt seelisch existieren zu können.
Einsamkeit ist nicht alleinsein, das sollten wir spätestens dann gelernt haben, wenn wir etwas über Mänche gehört oder gelesen habe. Mönche sind Menschen, die zwar einsam, aber niemals alleine sind. Einsamkeit ist ein wichtiger Bestandteil unseres Leben. Es läßt uns auf uns selbst besinnen, läßt uns über uns selbst nachdenken und vielleicht zur Ruhe finden. Alleine ist nur der, der die Einsamkeit scheut!
Die Angst ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens, er ist noch immer ein Teil unserer animalischen Vergangenheit. Mit Angst verbinden wir aber Druck, Verwirrtheit, Verlust und sogar Verzicht!! Angst kann aber auch Warnen, Beschützen und läßt uns erinnern, was uns wichtig ist.
Habe ich Angst davor, dass ich keinen Partner finde? Ja, solange ich mich darauf versteife, schon.
Habe ich Angst, meine Wohnung zu verlieren? Ja, wenn ich mich nicht um die Miete kümmere, schon.
Habe ich Angst, meine Freunde zu verkraulen? Ja, wenn ich mir nicht auch meine Schwächen eingestehe, schon.
Aber die Angst, nicht zu wissen, wovon sie kommt, ist oft die leichteste zu erklären!! Die Identitätsangst! Wer bin ich? Was mache ich aus meinem Leben? Was erwarte ich?
Diese "Angst" kann einem vielleicht das Gefühl geben, als ob sie die Seele zerfressen könnte, aber das tut sie nicht. Man verkrallt sich förmlich in diese Angst, in diese Furcht --- denn man ist nicht bereit, sich eben diese Fragen zu Beantworten. Man sucht die Antworten bei Freunden und Bekannten! Also verläßt man sich drauf. Was narürlich auch sehr gefährlich sein kann, denn andere Menschen verpassen einem eine "falsche" Identität! Man ist nur der Schatten seiner Selbst und man läuft einem Wunschbild hinterher.
Was also gegen diese Identitätsangst machen?
Schwierig, denn schon Kinder haben diese Angst. Früher, als die Rollen klar verteilt wurden: Frau ist für den Haushalt zuständig und den Erhalt der Sippe, Mann ist für die Jagd und die Ernährung der Sippe zuständig, so lernten Kinder sehr schnell sich ihren Platz in dieser Sippe zu erkämpfen. Durch ihr spielerisches Rangeln konnten sie ihre Stärken und Schwächen ausloten. Aus einigen wurden gute Jäger, andere widerum waren gut im Ackerbau. Somit konnten sie ihre Talente umsetzen um einen Teil zum Erhalt der SIppe beizutragen.
Doch was ist jetzt, im Zeitalter von Internet und Cyberspace? Wo ist unser Platz? Wo kann ich meine Stärken und Schächen ausloten, welches Talent kann ich zu meiner Sippe beitragen? Wir haben es verlernt! Daher haben wir Angst, übertriebene Angst. Wir haben verlernt uns anzunehmen, unsere Schwächen ebenso zu akzeptieren, wie unsere Stärken.
Diese Ängst und das Gefühl, als ob sie uns zerfressen könnten, ist eine Illusion. Wir flüchten uns in diese Ausrede um sicherlich auch Mitleid von unseren Mitmenschen zu bekommen; um ja sanft behandelt zu werden - ja, und um sich weiter belügen zu können.
Ich kann nur für alle, die eben diese Ängste haben (mich eingeschlossen) nur daran erinnern, dass wir uns jeden Tag fragen sollten: Bist zu zufrieden mit deinem Leben? Wenn nicht, was möchtest du ändern? Welche Ziele hast du? Was sind deine Tärume?
Ma, heut bin ich aber ganz schon philosophisch unterwegs!
In diesem Sinne, Kopf hoch, Bauch rein, Brust raus und dem Leben entgegenzulächeln, denn wie heißt ein Sprichwort *gg*: Lächeln ist die beste Art, dem Feind die Zähne zu zeigen.
Das Geheimnis liegt in der Sosse - Zit. "Grüne Tomaten"
07.01.2006 12:57