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weltaidstag 2004

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(BlackEyes)

weltaidstag 2004
AIDS 2004 - Zwischen Ignoranz und Vergessen

Seit dem ersten AIDS-Fall in Österreich im Jahr 1983 sind in unserem Land 1.382 Menschen an der Immunschwächekrankheit verstorben (Stand: 29. Oktober 2004). Wenn sich die Hochrechnungen bestätigen, dann wird bis zum Jahresende 2004 bei rund 480 Personen eine HIV-Neuinfektion festgestellt worden sein (Vergleich 2003: 423). Grund genug für das Gesundheitsministerium und die Aids Hilfe Wien mit einem neuen TV- und Kinospot auf die oftmals vergessene Gefahr wieder verstärkt hinzuweisen.


Zahlen weltweit
„Die Situation ist alles andere als rosig“, so der Obmann der Aids Hilfe Wien, Dennis Beck. So werden bis Ende Dezember 2004 zwischen 36 und 44 Millionen Menschen weltweit mit HIV/AIDS leben. Allein im Jahr 2004 haben sich etwa fünf Millionen Menschen neu mit dieser Krankheit infiziert, davon rund 640.000 Kinder unter 15 Jahren. Und trotz der in der ersten Welt verbesserten medizinischen Behandlungsmöglichkeiten werden im heurigen Jahr insgesamt 3,1 Millionen Menschen den Kampf gegen die Krankheit AIDS verlieren. Fazit: Das HI-Virus hat im Jahr 2004 mehr Menschen getötet und sich schneller verbreitet als je zuvor.

Genaueres Datenmaterial dazu gibt’s unter www.unaids.org


Zahlen Österreich
Von Entwarnung kann auch in Österreich keine Rede sein. „Bisher liegen die österreichweiten Zahlen der Virologie für die ersten drei Quartale vor. Im Vergleichszeitraum 2003 waren bis Ende September 317 neue Infektionen festgestellt worden. Die alarmierende Zahl für das Jahr 2004 beträgt 364. Wenn der Trend bis zum Jahresende so weiter geht, dann müssen wir heuer mit rund 480 festgestellten Neuinfektionen rechnen“, befürchtet der Obmann der Aids Hilfe Wien. Die niedrigste Zahl der Neuinfektionen in Österreich war 1997 mit 297 Fällen, die höchste 1993 mit 561 Fällen. „In den vergangenen Jahren sind wir immer zwischen 400 und 440 Fällen gelegen. Aber auch die gestiegene Zahl an anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (Tripper, Syphilis) ist ein Indikator dafür, dass der Kondomgebrauch gesunken ist“, so Beck.


Die Situation Betroffener
Die Aids Hilfe Wien geht davon aus, dass sich in Österreich bisher rund 12.000 bis 15.000 Menschen (inklusive Dunkelziffer) mit dem HI-Virus infiziert haben. Davon wird etwa die Hälfte Wien zugerechnet. Laut Oberärztin Dr. Brigitte Schmied ist der größte Teil der Neuinfektionen auf heterosexuelle Kontakte zurückzuführen. „Schon lange gibt es keine Risikogruppen mehr sondern ein riskantes Verhalten. AIDS geht jeden sexuell aktiven Menschen an!“, so Mag. Claudia Kuderna, Geschäftsführerin der Aids Hilfe Wien.

Neben dem „Kampf gegen die Ignoranz“ das Thema HIV/AIDS betreffend sieht Claudia Kuderna auch die Verbesserung der Lebensumstände für Betroffene als eine wichtige Aufgabe der Aids Hilfe Wien. Denn häufig bedingt die Krankheit AIDS auch „soziales AIDS“. „Bei unseren sozialarbeiterisch betreuten KlientInnen ist die finanzielle Situation besonders trist. Der weitaus überwiegende Teil unserer KlientInnen (nämlich 92,5%!) muss mit weniger als € 780,-- im Monat auskommen, ihr Einkommen liegt damit unter der aktuellen Armutsgrenze in Österreich. 41% leben von weniger als € 500,-- im Monat. 11% haben gar kein Einkommen. Das ergibt ein durchschnittliches Nettoeinkommen von € 567,-- pro KlientIn und Monat“, so die Geschäftsführerin. Die finanzielle Misere wird dadurch noch verschärft, dass rund ¾ aller KlientInnen auch noch verschuldet sind.

Die finanziellen Probleme sind aber nur die Spitze des Eisbergs. Mehr als die Hälfte der KlientInnen sind alleinstehend. 48 Prozent haben psychische Probleme wie Depressionen, Auffälligkeiten und/oder Psychosen. „Diese Krankheitsbilder resultieren teilweise aus Medikamentennebenwirkungen oder können ein Teil der Erkrankung sein. Weiters werden diese Menschen bei jeder Medikamenteneinnahme mit der „Endlichkeit“ ihres Lebens konfrontiert,“ erklärt Mag. Kuderna.

Auch die Suchtproblematik ist bei 58 Prozent ein Thema, wobei bei der Aids Hilfe Wien-Statistik nicht zwischen Alkohol und Drogen unterschieden wird und viele Betroffene derzeit substituiert werden. „Aus dieser Multiproblematik lässt sich leicht ersehen, wie schwierig es ist Zukunftsperspektiven für diese Menschen zu entwickeln. Denn eine Rückkehr auf den Arbeitsmarkt, die einzige Chance, die finanzielle Situation zu verbessern, scheitert nicht nur an der HIV-Infektion sondern auch an den anderen genannten Faktoren“, so Mag. Kuderna.

Eine zusätzliche Komponente des „sozialen AIDS“ ist die Stigmatisierung und Diskriminierung von HIV-positiven Menschen. Und deshalb gilt 2004, wie in all den Jahren zuvor, die Wichtigkeit der HIV/AIDS-Prävention.

Welt-AIDS-Tag 2004
„Prävention ist für mich ein zentrales Thema der Gesundheitspolitik.“ Die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen, Maria Rauch-Kallat, stellt im Gespräch mit Mädchen und jungen Frauen leider oft Sorglosigkeit fest. „Mir kann so was nicht passieren, denn ich stecke mich schon nicht an" oder „mein Freund ist sicher kein Risiko" sind beliebte Ausreden, um auf ein Kondom zu verzichten. Das Motto von UNAIDS für den Welt-AIDS-Tag 2004 „Frauen, Mädchen, HIV und AIDS" begrüßt sie als Frauenministerin besonders: „Die biologische Ansteckungsgefahr bei AIDS ist bei Frauen ungleich höher als bei Männern“. Um ein deutliches Zeichen zu setzen, dass auch im Jahr 2004 das Thema HIV/AIDS nichts von seiner Brisanz verloren hat und auch um gegen die Ignoranz vorzugehen, hat sie sich entschlossen, gemeinsam mit der Aids Hilfe Wien, den Präventionsspot „Reality Bites“ zu lancieren.


„Aus meiner Sicht als Bundesministerin für Gesundheit und Frauen erfüllt der Spot zwei wichtige Aufgaben. Erstens ist es wieder Zeit geworden, mit einer großangelegten Kampagne die Öffentlichkeit auf die Bedrohung AIDS hinzuweisen. Und zweitens möchte ich Frauen und junge Mädchen auf die Gefahr hinweisen“, so Ministerin Rauch-Kallat.

Der von WOLCON FILM initiierte und produzierte AIDS-Präventions-Spot „Reality Bites“ (genaueres über den Spot finden Sie in der beigelegten Aussendung) wird ab dem Welt-AIDS-Tag in ausgesuchten Kinos und diversen TV-Stationen zur Ausstrahlung kommen. Als Sprecher konnte Dirk Stermann gewonnen werden. „Das Thema HIV/AIDS birgt eine makabere Faszination für mich. Es geht um Lust. Es geht um Sex. Aber auch um Krankheit und Tod. Ganz besonders schrecklich finde ich die Ausgrenzung von HIV-positiven Personen. Wenn es auch nur gelingt, mit diesem Spot eine Person vor einer Neuinfektion zu schützen, dann hat es sich schon für mich gelohnt“, so Stermann.


QUELLE www.rainbow.or.at

blessed be*
robby

~ verklemme niemals deine fürze ~
...sie klettern dein rückgrat hoch, setzen sich in deinem hirn fest -
und von dort kommen dann die verschissenen gedanken...
01.12.2004 06:43

(BlackEyes)

ich finde es erschreckend, das in dieser zeit die wichtigkeit des safer sex einfach noch immer unterschätzt wird und das besonders die jugendlichen nicht einsehen wollen, das aids kein spiel ist, das aids eine ernstzunehmende krankheit ist, das viele es einfach abtun
- "mir kann das ja nicht passieren, ich bin ja vorsichtig"...

vielleicht würden diese menschen mehr nachdenken, wenn sie mal 2 stunden mit einem aidskranken oder HIV positiven verbringen, wenn sie das krankheitsbild vor sich sehen und erkennen, wie der virus den menschen zerfrisst.

ich hoffe nur, das ich es nie wieder erleben muß, einen geliebten oder nahestehenden menschen durch den virus zu verlieren...

blessed be*
robby

Red Ribbon
~ verklemme niemals deine fürze ~
...sie klettern dein rückgrat hoch, setzen sich in deinem hirn fest -
und von dort kommen dann die verschissenen gedanken...
01.12.2004 06:50