Das Rote Wien im Waschsalon Karl-Marx-Hof

<font face="Arial, sans-serif"><font size="2" style="font-size: 11pt">Nach
Inkrafttreten des liberalen „Preßgesetzes“ 1848 entstehen in ganz Österreich
innerhalb kürzester Zeit mehr als 300 periodische Druckwerke, darunter 86
Tageszeitungen. Die ersten Zeitungen, die sich mit Arbeiterfragen
beschäftigen, tragen so klingende Namen wie Der Ohnehose, Der Proletarier
oder Der Radikale. Doch erst Victor Adler gelingt es, mit der ab 1889
erscheinenden Arbeiter-Zeitung ein Blatt herauszugeben, das den Titel
„Zentralorgan der österreichischen Sozialdemokratie“ auch verdient: „In
jedem Lande ist die Leistung eines Arbeiterblattes unausgesetzter Kampf:
Kampf gegen die Ausbeuterklasse und ihre Organe, Kampf gegen die Übergriffe
einzelner Ausbeuter, Kampf gegen den Feind, den wir am tiefsten hassen,
gegen den systematisch gezüchteten, mit allen gesetzlichen und
ungesetzlichen Mitteln aufrechterhaltenen Unverstand der Massen“, so Victor
Adler über die politische und erzieherische Aufgabe der Arbeiterpresse. In
der Ersten Republik mausert sich die Arbeiter-Zeitung unter ihrem
Chefredakteur Friedrich Austerlitz  zum politisch führenden und auch
international beachteten Blatt, zum „Herz, Hirn, Zentralnervensystem der
gesamten Bewegung“, so der Autor Jacques Hannak.</font></font>

<font face="Arial, sans-serif"><font size="2" style="font-size: 11pt">
Daneben entsteht im neuen Vorwärts-Verlag an der Rechten Wienzeile eine
Reihe weiterer Publikationen: Für die weibliche Leserschaft gibt es die
Arbeiterinnen-Zeitung, Die Frau und Die Unzufriedene mit
ihrem Motto „In der Unzufriedenheit liegt der Fortschritt der Menschheit!“.
Für den „kleinen Mann“ erscheint Das Kleine Blatt mit der Comicfigur
Tobias Seicherl, dem Prototyp des rabiaten, antimarxistischen und zutiefst
opportunistischen Kleinbürgers, für Kinder gibt es das Kinderland.
Die „Bilderzeitung“ Der Kuckuck avanciert</font></font>

<font face="Arial, sans-serif"><font size="2" style="font-size: 11pt">bald
zur mit Abstand modernsten Illustrierten des Landes, theoretische Aufsätze
finden sich in der Monatsschrift Der Kampf. Victor Adler definiert im
ersten Heft die Ziele: „Wir haben kein Bedürfnis, eine Arena für
theoretische Turniere</font></font><font color="#000000" face="Arial, sans-serif"><font size="2" style="font-size: 11pt">
zu eröffnen, aber wir brauchen dringend ein Organ der Selbstverständigung,
einen Boden für unbefangene und nicht verpflichtende Meinungsäusserung, für
den Austausch von Gedanken, die noch lange nicht bindende Parolen sind, eine
Werkstatt für die innere Arbeit der Partei an sich selbst.“</font></font>

<font face="Arial, sans-serif"><font size="2" style="font-size: 11pt">
Darüber hinaus verfügen auch die einzelnen Gewerkschaften sowie die
zahlreichen der Sozialdemokratie nahestehende Vorfeld- und
Unterorganisationen – wie die Naturfreunde, die Arbeiter-Esperantisten oder
die Arbeiter-Radfahrer – über eigene Publikationen.</font></font>

<font face="Arial, sans-serif"><font size="2" style="font-size: 11pt">1930
erscheint im Kampf eine Übersicht über die Parteipresse:</font></font><font color="#171f2f" face="Arial, sans-serif"><font size="2" style="font-size: 11pt">
</font></font><font face="Arial, sans-serif">
<font size="2" style="font-size: 11pt">„Die Zusammenfassung zeigt, daß
wir 127 Blätter mit insgesamt sechstausend Millionen oder sechs Milliarden
Oktavseiten in einem Jahre bedrucken, das sind etwa 620 Eisenbahnwaggons
oder 12 Züge mit Papier gefüllt. […] Wenn wir also ein Buch mit
durchschnittlich 250 Seiten annehmen, drucken wir also für jeden
österreichisch klassenbewußten Arbeiter als Parteipresse 40 stattliche
Bücher.“</font></font>

„<font face="Arial, sans-serif"><font size="2" style="font-size: 11pt">Die
meisten Arbeiter wählen sich heute noch selbst Blätter zur Lektüre, die
ihnen bei jeder Gelegenheit frech ins Gesicht spucken.“ </font></font>

<font face="Arial, sans-serif"><font size="2" style="font-size: 11pt">
(Volkstribüne, 17. Oktober 1892)</font></font>

„<font face="Arial, sans-serif"><font size="2" style="font-size: 11pt">Die
Arbeiter-Zeitung war im Grunde eine täglich erscheinende
politisch-kulturelle Revue; sie war vor allem der leidenschaftliche Anwalt
der Arbeiterklasse, der Herold ihrer Verheißungen.“ </font></font>

<font face="Arial, sans-serif"><font size="2" style="font-size: 11pt">
(Julius Braunthal, Auf der Suche nach dem Millennium, 1964)</font></font>

„<font face="Arial, sans-serif"><font size="2" style="font-size: 11pt">Das
tägliche Wunder begibt sich, daß die Zeitung ,viereckig‘ wird.“</font></font>

<font face="Arial, sans-serif"><font size="2" style="font-size: 11pt">
(Emil Kralik, Arbeiter-Zeitung, 28. Februar 1932)</font></font>

„<font face="Arial, sans-serif"><font size="2" style="font-size: 11pt">Nicht
alles, was man verstehen kann, ist banal.“ </font></font>

<font face="Arial, sans-serif"><font size="2" style="font-size: 11pt">
(Otto Bauer)</font></font>

• 
  

  
  <font face="Arial Black, sans-serif">
  <font size="2" style="font-size: 11pt">KURATORINNENFÜHRUNGEN durch
  die Sonderausstellung</font></font>

<font face="Arial, sans-serif">16.11. / 30.11. / 14.12.2017 (jeweils 18
Uhr)</font>

<font face="Arial, sans-serif">Eintritt & Führung: € 7,-- / Person</font>

<font face="Arial, sans-serif">Alle BesucherInnen erhalten eine eigens
gestaltete Zeitung als Begleitpublikation gratis.</font>

<font face="Arial, sans-serif">Weitere Termine unter </font>
<font color="#0000ff">

<font face="Arial, sans-serif">www.dasrotewien-waschsalon.at</font></font><font face="Arial, sans-serif">
</font>

<font face="Arial, sans-serif">Anmeldung unter: </font>
<font color="#0000ff">

<font face="Arial, sans-serif">info@dasrotewien-waschsalon.at</font></font><font face="Arial, sans-serif">
</font>

• 
  

  
  <font face="Arial Black, sans-serif">
  <font size="2" style="font-size: 11pt">FÜHRUNGEN durch den
  Karl-Marx-Hof</font></font>

<font face="Arial, sans-serif">Jeden Sonntag führt das Waschsalon-Team durch
den Karl-Marx-Hof und die Dauerausstellung zur Geschichte des Roten Wien.
Der Rundgang beginnt am Ehrenhof, dem „12.-Februar-Platz“ und endet im
Waschsalon Nr. 2, wo sich die Ausstellung befindet.</font>

<font face="Arial, sans-serif">Die nächsten Termine:</font>

<font face="Arial, sans-serif">22. und 29.10.2017</font>

<font face="Arial, sans-serif">Treffpunkt im Sommer / Herbst immer
Outdoor:</font>

<font face="Arial, sans-serif">Jeweils um 13 Uhr vor dem Bahnhof
Heiligenstadt, Endstelle U4</font>

<font face="Arial, sans-serif">Anmeldung nicht erforderlich.</font>

<font face="Arial, sans-serif">Eintritt & Führung: € 7,-- / Person
(inkl. Sonderausstellungszuschlag von € 2,--)</font>

• 
  

  
  <font face="Arial Black, sans-serif">
  <font size="2" style="font-size: 11pt">TAG DER OFFENEN TÜR AM
  NATIONALFEIERTAG</font></font>

<font face="Arial, sans-serif">Erstmals öffnet auch der Waschsalon seine
Türen am Nationalfeiertag und bietet Führungen durch den Karl-Marx-Hof und
die Dauerausstellung zum Roten Wien bei freiem Eintritt.</font>

<font face="Arial, sans-serif">Donnerstag, 26.10.2017</font>

<font face="Arial, sans-serif">10 bis 17 Uhr</font>

<font face="Arial, sans-serif">Führungen um 10, 11, 12, 13, 14, 15 und 16
Uhr</font>

<font face="Arial, sans-serif">Treffpunkt: Jeweils zur vollen Stunde vor dem
Bahnhof Heiligenstadt, Endstelle U4</font>

<font face="Arial, sans-serif">Anmeldung nicht erforderlich.</font>

<font face="Arial, sans-serif">Der Eintritt ist frei!</font>

• 
  

  
  <font face="Arial Black, sans-serif">
  <font size="2" style="font-size: 11pt">OFFENE FÜHRUNGEN durch die
  Dauerausstellung</font></font>

<font face="Arial, sans-serif">In der kühleren Jahreszeit finden die
Führungen nur "indoor" statt: Jeden Sonntag führt das Waschsalon-Team durch
die Dauerausstellung zur Geschichte des Roten Wien und gibt einen Überblick
über die aktuelle Sonderausstellung.</font>

<font face="Arial, sans-serif">Termine: </font>

<font face="Arial, sans-serif">5., 12., 19. und 26.11.2017</font>

<font face="Arial, sans-serif">3., 10. und 17.12.2017</font>

<font face="Arial, sans-serif">7., 14., 21. und 28.1.2018</font>

<font face="Arial, sans-serif">4., 11., 18 und 25.2.2018</font>

<font face="Arial, sans-serif">4., 11., 18. und 25.3.2018</font>

<font face="Arial, sans-serif">1., 8., 15., 22. und 29.4.2018 </font>

<font face="Arial, sans-serif">Jeweils um 13 Uhr im Waschsalon Nr.2.</font>

<font face="Arial, sans-serif">Anmeldung nicht erforderlich.</font>

<font face="Arial, sans-serif">Eintritt & Führung: € 7,–/Person (inkl.
Sonderausstellungszuschlag von € 2,-- bis 8.4.18)</font>

<font face="Arial, sans-serif">Von 22.12. bis inkl. 31.12.2017 bleibt der
Waschsalon geschlossen.</font>