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Forum: Medizin

Was sind eigentlich Listerien?

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FYNF.at

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Was sind eigentlich Listerien?
wer ist gefährdet und wie kann man sich vor einer Infektion schützen?

Immer wieder werden Lebensmittel zurückgerufen, weil sie mit Listerien verseucht sind und aktuell gibt es in Dänemark sogar 12 Todesopfer, weil sie sich nach dem Verzehr von Wurst mit Listerien infiziert haben. Aber was sind diese Listerien eigentlich genau und sind sie wirklich so gefährlich?

Listerien sind mit bloßem Auge nicht erkennbar und riechen kann man sie auch nicht. Es handelt sich um stäbchenförmige Bakterien, die für die Gesundheit richtig gefährlich werden können. In verarbeitete Lebensmittel gelangen sie vermutlich mit den Rohmaterialien. Listerien kommen fast überall vor, zum Beispiel im Boden oder auf Pflanzen. Sie sind auch in der Lage, auf Materialien zu überleben, die bei der Produktion von Lebensmitteln verwendet werden - etwa auf der Oberfläche von Schneidebrettern. Auf diese Weise können die Bakterien auch mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, die vorher nicht belastet waren.

Wie steckt man sich an?
Vor allem kontaminierte Lebensmittel, die nicht hocherhitzt wurden sind gefährlich - zum Beispiel Rohmilchkäse. Auch Produkte, die längere Zeit gelagert werden, können befallen sein. Selbst die beste Kühlung schützt nicht vor den Bakterien. Listerien können sich auch im Kühlschrank bei vier Grad Celsius problemlos vermehren.

Wer ist gefährdet?
Bei gesunden Erwachsenen verläuft eine Infektion meist ohne Krankheitszeichen bzw. als Durchfall. Im Allgemeinen schützt das menschliche Immunsystem ausreichend gegen schwere Krankheitsverläufe und viele Infektionen gehen praktisch unbemerkt und ohne besondere Folgen vonstatten. Bei immungeschwächten Menschen (Krebserkrankungen, bei hoch dosierter Cortisontherapie usw.) kann eine Infektion mit Listerien aber zu schweren Erkrankungen und sogar zu einer tödlichen Sepsis führen. Bei Schwangeren gibt es im Erkrankungsfall akute Gefahr für das Ungeborene. Schwangere Frauen haben ein etwa 12-fach höheres Risiko, an einer sogenannten Listeriose zu erkranken.

Was sind die Symptome?
Zunächste leiden erkrankte Personen unter Durchfall und starken Bauchschmerzen. Später können Fieber, starke Kopfschmerzen, Lähmungen und Benommenheit dazu kommen. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem breiten sich die Bakterien über den Darm in das Blutsystem aus und vermehren sich im Körper. Bei schweren Verläufen kann das bis zur Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung führen. Im schlimmsten Fall kann eine Listeriose tödlich enden.

Zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit können bis zu zwei Monate liegen. Deshalb bei entsprechenden Symptomen zum Arzt gehen. Wenn eine Listeriose rechtzeitig erkannt wird, können Antibiotika die Infektion stoppen.

So schützen Sie sich:
- Fleisch und Gemüse immer ausreichend erhitzen
- Gemüse sorgfältig waschen und getrennt von rohem Fleisch lagern
- Hände nach dem Kontakt mit rohem Fleisch oder Gemüse gründlich waschen
- Schwangere, ältere Menschen und Patienten mit geschwächter Immunabwehr sollten auf rohes Fleisch, rohen Fisch und Rohmilchprodukte verzichten
14.08.2014 12:46