Bei der Veranstaltungsreihe, die bis zum April dauern wird, können sich Priester und Seminaristen über das Wesen der Teufelsaustreibung in Theorie und Praxis weiterbilden lassen – die Seminargebühr pro Person beträgt 180 Euro.
In dem Seminar, das unter dem Titel „Exorzismus und Befreiungsgebet“ steht, werden alle Aspekte der Teufelsaustreibung erörtert – von der kirchlichen Liturgie über die Psychologie bis hin zu rechtlichen Fragen.
Bibelstudien, Berichte aus der Praxis und die Vermittlung der nach der Kirchenlehre korrekten Gebetsformeln für Teufelsaustreiber komplettieren das Programm. Wegen der großen Nachfrage vor allem auch aus nicht-italienischen Ländern soll der Kurs bald auch in einwöchigen Blockseminaren angeboten werden.
Zwar dürfte es etwa in Deutschland mit der praktischen Anwendung des Gelernten schwierig werden. Wie vor Jahren der Tod eines Mädchens im fränkischen Klingenberg zeigte, kann der Kampf gegen das Böse juristisch auch leicht zur unterlassenen Hilfeleistung werden.
Kirchliche Gelehrte aber halten gleichwohl an der alten Glaubensdoktrin fest. Demnach hat schon Jesus Dämonen ausgetrieben, entsprechend wird bereits mit dem Taufspruch eine erste Teufelsaustreibung an dem Neugeborenen praktiziert: „Widersagt Ihr dem Satan?“, fragt der Priester die Eltern da – sie sollten tunlichst dreimal mit „Ja“ antworten.
Mit der Zunahme von Satanskulten und pseudo-spirituellen Riten, glaubt Climati von den Legionären Christi, sei das Thema Exorzismus aktueller denn je. Auch Pater Amorth sieht einen steigenden Bedarf: „Wo der Glaube schwächer wird, wächst das Götzentum.“
Diskotheken und andere Orte, wo Drogen konsumiert würden, seien nachgerade „Rekrutierungsbüros für das Böse“. Der 74-Jährige, der im Krieg Partisanen-Kommandant war, hat unter dem Titel „Ein Exorzist erzählt“ seine Erfahrungen in einem Buch niedergeschrieben, das in 14 Sprachen übersetzt wurde.
Täglich sieht er zehn „Patienten“; kurioserweise seien besonders viele Mediziner darunter. Auch in anderen römischen Kirchen gehört die Teufelsaustreibung gleichsam zum alltäglichen Ritual. Freilich dürfen nach dem Kirchenrecht nur Diözesanbischöfe eine Teufelsaustreibung anordnen. Zur Prävention hält Pater Amorth jedoch ein Rosenkranzgebet parat – man solle es täglich fünf Minuten beten, dann blieben die Dämonen weg.
nur weil man paranoid ist heißt es noch lange nicht daß man nicht verfolgt wird
15.09.2005 09:05