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Forum: Beruf & Bildung

Schulnoten - notwendig oder nicht

AutorBeitrag

wfw

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freier Partyfotograf

Schulnoten - notwendig oder nicht
Hi

Im Wahlkampf werden immer wieder interessante oder auch unwirkliche Forderungen gestellt.

Eine davon ist: kein Sitzenbleiben mehr! Das würde heißen, daß auch die Schulnoten ihre Bedeutung verlieren, weil es dann sowieso egal wäre.

Allerdings haben sich gleich ein paar Personalchefs von Groß-Unternehmen über die mangelnde Bildung der Jobsuchenden beschwert.

Was meint ihr dazu? Sollten die Noten abgeschafft werden?

Bei mir ist die Schule zwar schon etwas länger vorbei, aber ich finde Noten und den damit verbundenen Streß als überaus motivierend und sinnvoll (vielleicht weil ich kein schlechter Schüler war?). Und gerade die letzte Pisa-Studie hat ja doch gravierende Mängel in Österreich aufgezeigt.

Natürlich interessiert das Schulzeugnis im Berufsleben nur beim 1. Arbeitgeber und danach zählt nur die Arbeitsleistung.

Aber man lernt ja nicht für die Noten, sondern fürs Leben - es ist immer wieder überraschend, was man 20 Jahre nach der Schule noch an Schulwissen braucht.

lg wolfgang
06.09.2006 15:42

Naddy

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Wiener Mitglied

Ich finde die Noten schon sehr wichtig.
Und wenn man das Sitzenbleiben abschafft, werden wie du sagst, die Noten unwichtig... und das ist nicht gut. Die Kids werden sich dann nicht mehr wirklich bemühen, weil sie kommen ja so und so weiter.. und was lernen sie dann wirklich? nicht viel.
*sing* there is no reason, there's no rhyme, it's crystal clear
i hear your voice and all the darkness disappears.
(c) Anastacia feat. Eros Ramazzotti

06.09.2006 19:59

(vacos_locos)

Die Kids bemühen sich jetzt doch auch nicht, oder?
Ich finde Noten nicht allzu wichtig, da man die Leistung eines einzelnen doch net zwischen 1 und 5 einschränken sollte.
Jemand der in Mathe net allzu gut ist, dafür aber in anderen schulischen Aktivitäten eine soziale Kompetenz zeigt, hat es net verdient sitzen zu bleiben.
Ich denke es ist eher wichtiger, den jungen Menschen von heute anhand von Beispielen (z.B. die die unter der Brücke leben) vorzuzeigen dass Schule und Ausbildung wichtig sind.
Es gibt nur eine universelle Leidenschaft, und das ist die Angst.
08.09.2006 16:18

wfw

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freier Partyfotograf

Mag ja durchaus logisch sein, was du mit den Beispielen schreibst.

Aber mal ehrlich: hast du als 10-12jähriger gelernt, weil du nicht unter der Brücke wohnen wolltest. Oder doch eher wegen der Noten bzw. den damit verbundenen Konsequenzen daheim?

lg wolfgang
09.09.2006 16:41

(halu)

zumindest die grundschule könnte ohne noten auskommen. es gibt dann halt eine art abschlußtest wo die grundkenntnisse in lesen und schreiben, rechnen und was sonst noch wichtig ist überprüft werden. wer das nicht schafft kommt ein weiteres jahr in ein förderprogramm und so weiter.
höherbildende schulen und universitäten werden ohne leistungsnachweisen aber nicht auskommen.
in bildungsfragen geht es generell ja weniger um die schüler sondern um die lehrer und den schulbetrieb. ein politikum eben.
warum gibt es zB im orf kein schulfernsehen mehr? warum sind schulen 2 monate im sommer geschlossen? verdienen lehrer mit nachhilfe mehr als mit normalem lehrberuf?
nur weil man paranoid ist heißt es noch lange nicht daß man nicht verfolgt wird
09.09.2006 18:06

(vacos_locos)

Zitat von wfw:
Mag ja durchaus logisch sein, was du mit den Beispielen schreibst.

Aber mal ehrlich: hast du als 10-12jähriger gelernt, weil du nicht unter der Brücke wohnen wolltest. Oder doch eher wegen der Noten bzw. den damit verbundenen Konsequenzen daheim?

lg wolfgang

Um ehrlich zu sein, hatte ich schon recht früh den Gedanken dass ich bloss nicht auf der Strasse leben will, aber gut, daran denken wahrlich net viele 10 bis 12 Jährige...Ich persönlich hatte in dem Alter ein anderes Problem als gute Noten, und zwar die Sprachbarierre zu überwinden...Mit diesem Problem haben sehr viele Kinder zu kämpfen...Auch deshalb ist es schwierig ein Notensystem zu finden, welches dem gerecht wird...Ein Kind, welches kaum Deutsch spricht, wird auch kaum benotet werden können...
Das Beispiel mit der Brücke galt eher den Jugendlichen, wobei, eigentlich ist es eh egal, wenn einer net lernen will, dann will er net...Da wird es ihn eh net abschrecken...Aber wenn einer mit 16 oder 17 vier Sprachen kann, und in Mathe und Physik einen 5er hat, dann sehe ich es net als gerechtfertigt ihn die Klasse wiederholen zu lassen...
Deshalb bin ich der Meinung dass Noten abgeschafft werden sollten, man könnte eine Art Punktesystem einführen...Zum Beispiel hat jeder Schüler in einem Schuljahr eine gewisse Punkteanzahl zu erreichen, mit welchen Fächern er das tut, ist ihm überlassen, inkl. einem Schwerpunkt in einem Hauptfach...Wenn er die Punkte hat, kann er in die nächste Schulstufe aufsteigen...Somit könnte man auch jeden einzelnen fördern, um später auch die Berufswahl zu erleichtern...
Es gibt nur eine universelle Leidenschaft, und das ist die Angst.
09.09.2006 18:43

wfw

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freier Partyfotograf

Die Idee mit dem Punktesystem hat was an sich. Allerdings wäre pro Fach eine Mindestpunkte-Zahl sinnvoll.

Ich bin immer wieder überrascht, was ich heute noch im Beruf oder Privatleben an Schulwissen brauche (egal ob Englisch oder Physik).

Viele Jugendliche wissen ja auch noch nicht, was sie später beruflich machen wollen. Und spätestens beim Studienbeginn mußt aufgrund des beschränkten Platzangebotes einen Auswahltest machen.

lg wolfgang
09.09.2006 19:25

BobbyEmperor

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Oberösterreichisches Mitglied

Zitat von wfw:
Die Idee mit dem Punktesystem hat was an sich. Allerdings wäre pro Fach eine Mindestpunkte-Zahl sinnvoll.

Was ist daran anders als bei den jetzigen Schulnoten?

Im Leben als Erwachsener wird man im Job oft jeden Tag mehrmals "geprüft", dort gibt's allerdings als Beurteilung sehr oft keine 5 Abstufungen sondern nur "ok" oder "nicht genügend" - und man muss alle Bereiche beherrschen, die der Job verlangt. Dafür ist das Schulsystem oft eine gute Vorbereitung. Ja, Noten sind manchmal hart, aber das Leben ist oft noch viel härter. Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir.
Außerdem: Um im Leben wirklich was zu erreichen, muss man sich oft in Bereichen anstrengen, in denen man nicht so gut ist, weil man sie braucht, um ans Ziel zu kommen. Auch das lehrt es, dass man in allen Fächern eine positive Note braucht (und für die Grenzfälle gibt's noch immer "die Klausel" - schließlich muss die Schule nicht ganz so hart wie das Leben sein, sondern in manchem Fällen noch eine Chance geben).
Sometimes the roads we take do not turn out to be the roads we envisioned them to be.
Garth Brooks, booklet "the hits"
09.09.2006 21:48