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marko182 (43)

Forum: Weltbewegendes

Frankreich

Seiten (4): [1] 2 3 4 >> >| (Beitrag 1-10/33)

AutorBeitrag

(salvia)

Frankreich
gestern hat die französische bevölkerung mit einem "nein" zur europäischen verfassung abgestimmt...leider wissen die mächtigen in brüssel nicht,ob trotzdem weiterhin an dieser verfassung gehalten wird,oder ob es noch ein referendum in frankreich geben soll...oder wie oder was...also im grossen und ganzen,kein plan!
was denkt ihr darüber??
hat die gesamteuropäische verfassung überhaupt sinn??
und wie geht es weiter,wenn noch einige länder sich dagegen aussprechen??
Bei mir herrscht "malerische Unordnung".
Selbst wenn ich etwas liegenlasse,
paßt es oft sogar farblich dorthin.
30.05.2005 19:37

BobbyEmperor

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Oberösterreichisches Mitglied

Ja, leider wurde das weltweit größte Friedensprojekt (EU) gestern von einer einzelnen Nation (leider eine der stursten und größten) praktisch ruiniert. Zumindest wurden wir, die wir wollen, dass man zusammenarbeitet und Probleme gemeinsam löst, um Jahre bis Jahrzehnte nach hinten geworfen. Herzlichen Dank an das französische Volk, dass es Jahre und Jahrzehnte an harter Arbeit in einer Abstimmung praktisch vernichtet.
Durch leute wie die Franzosen oder die griechischen Zyprioten wird eine Friedensunion schon in der Bildung zerstört.
Sometimes the roads we take do not turn out to be the roads we envisioned them to be.
Garth Brooks, booklet "the hits"
30.05.2005 20:32

(salvia)

nun ja,in ihren augen,hatten sie gründe,die nicht von der hand zu weisen sind,wie z.b. europäische union mit einer geminsamen verfassung,schön und gut,was ist aber mit der globalisierung die fortschreitet,und europa zu einer einzigen festung macht...was ist mit den nationalen interessen,welche sich jetzt den bürokraten in brüssel fügen müssen...
lt.zeitungsberichten,soll es in holland auch nicht allzu gut für ein positives referndum aussehen...
im endeffekt geht es doch nur darum,den wirtschaftsstandpunkt europa zu stärken und eine wichtigere rolle in der weltwirtschaft zu spielen...

garantieren kann uns keiner,ob das alles so funkt wie es soll (sicher,was kann man schon garantieren) aber ich denke,die menschen haben einfach angst...
denn im grossen und ganzen kommt diese gemeinsame verfassung ja nicht uns zugute,dem kleinem mann (hört sich nach haider an,distanziere mich aber von dieser person)...oder??
Bei mir herrscht "malerische Unordnung".
Selbst wenn ich etwas liegenlasse,
paßt es oft sogar farblich dorthin.
30.05.2005 20:45

(halu)

abwarten und tee trinken
sicherlich kann man die wahl-schlappe in frankreich in die bedeutungslosigkeit reden wenn man will; die erde wird sich weiterdrehen. europa hat aber ein wertvolles gut gewonnen: zeit
und die herren im feinen zwirn und mit den fetten karren in der garage werden jetzt lieber abwarten und zusehen was passiert. vielleicht kommt der wirtschaftsmotor durch die osterweiterung erst noch auf touren (die banken verdienen genug geld im osten, am kapital wirds also nicht scheitern) und die sozialen probleme lösen sich von selbst.
oder wir schlittern weiter in eine krise! dann ist es auch falsch von einem "gescheiterten projekt europa" zu reden um nicht die letzten hoffnungen zu zerstören dass wieder alles gut wird.
jedenfalls haben die politiker über den sommer viel zu tun und es könnte heiß hergehen.
und im herbst sind wahlen!
vielleicht sogar in österreich wenn es uns nicht reicht den anderen beim schmutzigen wäsche waschen zusehen und selber mitspielen wollen.
vorerst halte ich die taktik des zeitschindens für kluges verhalten, die ruhe vor dem sturm. irgendwann gehts rund!!!
Nachteil der Kleinschreibung:
- helft den armen vögeln
- der gefangene floh
- ...
30.05.2005 21:31

BobbyEmperor

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Oberösterreichisches Mitglied

Aus meiner Sicht hat die EU viel Zeit verloren, die man jetzt damit verbringen muss, das gemeinsame Projekt zu retten, anstatt konstruktiv auf der existierenden Basis für die Zukunft zu arbeiten.
Sicher, die Leute haben Angst - nämlich jene, dass sie auf diesem Kontinent, vielleicht sogar auf dieser Welt nicht alleine sein könnten, und ihr Tun jemand anderen beeinflussen könnte, so wie auch umgekehrt. Den Mut, ein stolzer EU- und sogar Weltbürger zu sein und für seinen Teil davon Verantwortung zu übernehmen, hat leider praktisch keiner. Schon gar nicht, wenn er Franzose ist und am Sonntag "Non" angekreuzt hat.
Und ja, wir haben im Herbst Wahlen hier. Allerdings nicht Nationalratswahlen, sondern Gemeinderatswahlen in Wien. Häupl scheint die Wiener Stadtregierung zu instabil und unsicher zu sein, um eine volle Legislaturperiode damit fertigzumachen. Gut, das ist aber wieder ein anderes Thema. Eine kleinkariert gedachte Sache im Vergleich zu dem, was beim eigentlichen Thema hier am Spiel steht.

Zuletzt bearbeitet von BobbyEmperor am 31.05.2005 08:22

Sometimes the roads we take do not turn out to be the roads we envisioned them to be.
Garth Brooks, booklet "the hits"
31.05.2005 08:21

(salvia)

...ein nationales "europäisches bewusstsein" hat es nie gegeben,sowas braucht zeit...und wer jetzt noch nicht weiss dass wir "weltenbürger" sind,wird es nie schnallen...die frage ist doch,wie man den leuten dieses bewusstsein beibringt,und ich denke nicht,dass es dadurch geht,dass wir eine verfassung haben,wäre doch etwas zu einfach,vor allem weil keiner wirklich weiss,wie diese funktioniert,und wenn,welche vorteile sie uns bringt...
Bei mir herrscht "malerische Unordnung".
Selbst wenn ich etwas liegenlasse,
paßt es oft sogar farblich dorthin.
31.05.2005 09:09

(theriddler)

Stolz auf Frankreich...
Zitat von BobbyEmperor:
Ja, leider wurde das weltweit größte Friedensprojekt (EU) gestern von einer einzelnen Nation (leider eine der stursten und größten) praktisch ruiniert. Zumindest wurden wir, die wir wollen, dass man zusammenarbeitet und Probleme gemeinsam löst, um Jahre bis Jahrzehnte nach hinten geworfen. Herzlichen Dank an das französische Volk, dass es Jahre und Jahrzehnte an harter Arbeit in einer Abstimmung praktisch vernichtet.
Durch leute wie die Franzosen oder die griechischen Zyprioten wird eine Friedensunion schon in der Bildung zerstört.
Frankreich hat mal wieder gezeigt,das es tatsächlich
auch Ansätze von Demokratie gibt,die positiv sind.
Ich persönlich empfinde das ganze nicht als stur,immerhin
durfte das Volk abstimmen,was für mich der wichtigste Aspekt
an dieser Sache war...in anderen Ländern bestimmten die
Regierungen einfach über den Kopf der Bevölkerung hinweg,
was für mich antidemokratisch und somit diktatorisch ist.
Solang es Länder in der EU gibt,welche solche Zwangsmassnahmen
durchziehen seh ich auch keinen Sinn in einer EU-Verfassung.
Hätte persönlich auch dagegen votiert...und hoffe nun
am Mittwoch auf die Oranje Bouwen... ;)
"Und bleibt der Zina fern,siehe es ist eine Schändlichkeit und ein übler Weg"
31.05.2005 11:16

(halu)

demokratie ...
... ist nicht die ideale regierungsform aber die beste die wir kennen.
knackpunkt ist das mehrheitsprinzip; im extremfall wird die meinung von 49% der bevölkerung ignoriert.
nur werden in letzter zeit die fronten immer umkämpfter und nur wenige wählerstimmen sind das zünglein an der waage (seltsam dass gerade jetzt neue politische parteien wie schwammerln aus der erde spriessen: HPM, Hirschmann-Liste, Bienenzüchter, etc.)
außerdem sehe ich es als ungeschickt das volk mit "ja" oder "nein" abstimmen zu lassen, das ist als antwort zu konkret.

die eu strebt mE einer technokratie entgegen:
Die Technokratie (griechisch τεχνοκρατία - Herrschaft durch / der Technik) bezeichnet ein Interaktions- bzw. Gesellschaftsmodell, in dem nicht die Bedürfnisse von Individuen und Kollektiven über Handlungsabläufe entscheiden, sondern einzig die vorhandenen technischen Möglichkeiten. Technokratische Elemente finden sich in ausgeprägter Form in Gesellschaften westlicher Prägung.
Die theoretischen Konzepte der Technokratie bezeichnet man als Technokratismus. Eines der Merkmale des Technokratismus sind auf Sachzwängen aufgebaute Argumentationsmuster, bei denen Sozial- und Bedürfnisorientierungen außer acht gelassen werden. Weitere Merkmale des Technokratismus sind:
Verlagerung der Macht von politischen Institutionen in ausschließlich fachgebunden arbeitende Zirkel, die mit Technokraten besetzt sind ("Experten-Kommissionen").
Allgemeine Rationalisierung und Verwissenschaftlichung politischer und ökonomischer Prozesse.

kommt mir bekannt vor das ganze!
euch nicht?


Nachteil der Kleinschreibung:
- helft den armen vögeln
- der gefangene floh
- ...
02.06.2005 08:40

(theriddler)

Bezüglich des angesprochenen Knackpunkts...
Zitat von (halu):
... ist nicht die ideale regierungsform aber die beste die wir kennen.
knackpunkt ist das mehrheitsprinzip; im extremfall wird die meinung von 49% der bevölkerung ignoriert.
nur werden in letzter zeit die fronten immer umkämpfter und nur wenige wählerstimmen sind das zünglein an der waage (seltsam dass gerade jetzt neue politische parteien wie schwammerln aus der erde spriessen: HPM, Hirschmann-Liste, Bienenzüchter, etc.)
außerdem sehe ich es als ungeschickt das volk mit "ja" oder "nein" abstimmen zu lassen, das ist als antwort zu konkret.

die eu strebt mE einer technokratie entgegen:
Die Technokratie (griechisch τεχνοκρατία - Herrschaft durch / der Technik) bezeichnet ein Interaktions- bzw. Gesellschaftsmodell, in dem nicht die Bedürfnisse von Individuen und Kollektiven über Handlungsabläufe entscheiden, sondern einzig die vorhandenen technischen Möglichkeiten. Technokratische Elemente finden sich in ausgeprägter Form in Gesellschaften westlicher Prägung.
Die theoretischen Konzepte der Technokratie bezeichnet man als Technokratismus. Eines der Merkmale des Technokratismus sind auf Sachzwängen aufgebaute Argumentationsmuster, bei denen Sozial- und Bedürfnisorientierungen außer acht gelassen werden. Weitere Merkmale des Technokratismus sind:
Verlagerung der Macht von politischen Institutionen in ausschließlich fachgebunden arbeitende Zirkel, die mit Technokraten besetzt sind ("Experten-Kommissionen").
Allgemeine Rationalisierung und Verwissenschaftlichung politischer und ökonomischer Prozesse.

kommt mir bekannt vor das ganze!
euch nicht?

...kann ich nur sagen...meine Rede.Genau das sehe
ich auch als ganz besonders problematisch an.Deshalb
werde ich mich nie wirklich damit anfreunden können
"Und bleibt der Zina fern,siehe es ist eine Schändlichkeit und ein übler Weg"
02.06.2005 09:59

(salvia)

...auch holland...
...hat sich nun gegen die verfassung entschieden...
und was nun??
ich bin überzeugt davon,dass viele andere völker,wenn sie denn gefragt werden würden,auch mit einem "nein" abstimmen würden...
wieso sind die menschen bloss so negativ eingestellt??

Bei mir herrscht "malerische Unordnung".
Selbst wenn ich etwas liegenlasse,
paßt es oft sogar farblich dorthin.
02.06.2005 15:08

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