Forum: Weltbewegendes

VP-Innenministerin Liese Prokop spricht sich laut Medien (Zeitung/Radio,..) für ein Kopftuchverbot für muslimische Lehrerinnen aus..
Das Bildungsministerium lehnte diese Idee aber bereits ab.

Was haltet ihr davon?
Würdet ihr so ein Kopftuchverbot gut finden oder nicht?

Hielte ich grundsätzlich für eine gute Idee.
Dann müsste man jedoch ALLE religiösen Symbole aus den Schulen verbannen (also auch zB die Kreuze in den Klassen), und den Religionsunterricht outsourcen (sprich: nicht mehr in der Schule abhalten, sondern zB in der zuständigen Pfarre, muslimischen Gemeinde, etc.).

Nur dann kann so etwas funktionieren. Ansonsten ist es nur eine Diskriminierung EINER Glaubensrichtung gegenüber den anderen, und damit ein massiver Eingriff in Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit (beide sind laut Verfassung garantiert!). Würde man dagegen ALLE Glaubenssymbole aus den Schulen verbannen, ist das kein Verfassungsbruch, da keiner bevorzugt behandelt wird (so wie das zB in Frankreich auch funktioniert - nach einigen Anfangsschwierigkeiten gibt es dort keine Probleme mit dem Kopftuchverbot mehr, und es wird sogar von der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Frankreich akzeptiert und unterstützt).

Wir sind ein Land, das auf christlichen Grundsätzen aufbaut, und das würde ich gerne auch in Zukunft haben. (Und ich werde ev. gar nicht Lehrer, wenn keine Kreuze mehr an der Wand hängen.) Sonst ist es wirklich Zeit, dass ich Amerikaner werde, die halten wenigstens noch was vom Glauben.

Andererseits soll jeder seinen Glauben ausleben können, so wie er ja auch seine Sprache sprechen darf oder was immer. So wie es eine offizielle Landessprache und Unterrichtssprache gibt, sehe ich das allerdings auch mit den religiösen Grundsätzen und Symbolen. Dazu kommt, dass das Kopftuch eben eigentlich kein Glaubenssymbol ist, eher ein Symbol dessen, dass die Frauen möglichst unscheinbar sein sollen, um den Männern die freie Vorherrschaft nicht zu gefährden oder sie mit ihren Reizen darin abzulenken. Interessant eigentlich, dass gerade Leute mit feministischen Zügen so stark dafür sind, dass Musliminnen das Kopftuch tragen.

Ich bin grundsätzlich gegen ein Kopftuchverbot, aus den gleichen Gründen, warum ich auch gegen ein Verbot von bauchfreien Oberteilen oder sowas bin. Wenn Bekleidungsvorschriften in so einem Bereich, dann gleich Schuluniform (auch für Lehrer), und da gehört dann eh auch kein Kopftuch dazu. Aber ich denke, das ist nicht die Lösung. Ich würde trotzdem jeder Lehrerin, die sich in unsere Gesellschaft voll integrieren will, raten, auf so ein Kopftuch im Unterricht zu verzichten. Schon alleine als Zeichen ihrer Autorität und Selbsicherheit.

Im übrigen bin ich stark dafür, dass Religions- bzw. Ethikunterricht für alle verpflichtend ist, gleich ob welcher Religion oder "ohne Bekenntnis" (was es m.E. bei uns nicht wriklich gibt, das sind alles Leute, die sich und der Umwelt was vorspielen). Wer keinen auf eine bestimmte Religion zugeschnittenen Unterricht besuchen will/kann, muss zumindest die Grundsätze unserer Ethik und Moral sowie einen Überblick über existierende Glaubensgemeinschaften lernen. Das geht sowieso immer mehr verloren.

Das Kopftuch ist aber kein religiöses Symbol. Das religiöse Symbol des Islam ist der Halbmond und kein Kopftuch. Außerdem ist es noch gar nicht so lange her das auch bei uns Frauen Kopftücher getragen haben wenn sie außer Haus gingen.

Und welchen glauben der zahlreichen christlichen Sekten in den USA meinst du wohl mit dem Glauben? Das Christentum ist auch dort nur eine Importreligion aus Vorderasien, wie überall anders auch.

Da es für eine Muslima haram(absolut verboten)ist,
ihre Aura zu Präsentieren ist ein Kopftuchverbot mit
einem Berufsverbot gleichzusetzen!Sowas in der Richtung hatte
das "christliche" Europa vor ein paar Jahrzehnten schon einmal...

In einer muslimischen Schule können sie die Kopftücher gerne aufhaben, doch ich finde, in einer öffentlichen, sei Volks-, Hauptschule, Gymnasium,etc. sollte das nicht so sein. Wir sind hier in Österreich und noch sind wir kein vom Islam dominiertes Land, womit wir wieder einmal beim leidigen Thema Integration von ausländischen Mitbürgern wären, aber das gehört nicht zu diesem angesprochenen Thema.

wenn ich kurz meine meinung dazu äussern darf....
bedeutet denn intergration dass man sowohl die religiöse wie auch die kulturelle identität aufgeben muss ?? ...um in einer anderen kultur leben zu können / dürfen ?
ich weiss nicht...ich komme selbst aus einer anderen kultur,und diese ist zwar äusserlich nicht erkennbar,aber,was wäre wenn ??
ich glaube,ich würde mich schon etwas eingeschränkt fühlen,weil ich dinge die ich aus meiner heimat mitgenommen habe,hier nicht praktizieren darf...
vielleicht noch ein etwas aussergewöhnliches beispiel...
ich war im urlaub auf den malediven,an der rezeption ist gross und dick gestanden: "bitte kein fkk"...60% der mädels,haben,milde gesagt drauf geschissen...
klar,die fahren wieder weg,die anderen kommen,u.s.w
aber wir europäer haben oftmals anderen kulturen gegenüber,überhaupt kein respekt...wieso erwartet man es dann von menschen die nach europa kommen...??

eine sehr schwierige sache,bei welchen man wirklich versuchen sollte den goldenn mittelweg zu gehen...aber welcher ist es denn...??

Finde auch dass sich diese Leute an unsere Gesellschaft anpaßen sollte.Denn wir wir müßn uns ja auch an ihre anpaßen wenn wir in ihr Land gehn.

Da gebe ich dir vollkommen recht.