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Forum: Weltbewegendes

Stille Tage im Klischee

Seiten (2): [1] 2 >| (Beitrag 1-10/15)

AutorBeitrag

Original_Loisi

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Wiener Mitglied

Stille Tage im Klischee

.. oder "Das Kommunikationsproblem zwischen Männern und Frauen"


(nachfolgenden Artikel aus dem Euro<26 Magazin halte ich für äußerst lesenswert, da stecken sehr viele Wahrheiten drin)



"Alles Gute." Ich kannte den Mann seit einiger Zeit, seit ein paar Wochen führten wir sowas wie eine Wochenendbeziehung, d. h. ich wusste nicht, was "es" eigentlich war, traute mich aber auch nicht nachzufragen, weil ich Angst hatte, ein "Ich habe dich wirklich sehr gern" oder "Ich weiß es nicht, was denkst du?" zu hören. Und dann am Telefon, nach einem, wie mir schien, angeregten und unterhaltsamen Gespräch, ein "alles Gute". Wie hatte ich das zu verstehen? Wünschte er mir für die Stunde bis zum Schlafengehen "alles Gute", für die Nacht, den morgigen Tag, mein Studium, in meiner nächsten Beziehung, auf meinem Lebensweg?
Man kann es sich nun leicht machen und von folgenden Prämissen ausgehen:
1. Männer sagen zu Frauen gern Dinge, bei denen sie sich nicht viel denken.
2. Frauen sagen zu Männern gern Dinge, über die sie lange nachgedacht haben.
3. Klischees sind dazu da, um bedient zu werden, um uns die Wirklichkeit und das andere Geschlecht ein bisschen begreifbarer zu machen. Man kann auch versuchen, dem Gegenüber auf der anderen Seite klarzumachen, was an seinen Behauptungen nicht stimmt, oder sich damit beschäftigen, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen; sozusagen eine "Meta - Kommuniktion" führen.

Gequatsche
Aber leider verliert sich das Reden übers Reden meist in dem Problem, das es beschreibt: in der Mehrdeutigkeit von Aussagen. Es soll an dieser Stelle nur einmal in aller Deutlichkeit beschrieben werden, dass Männer manchmal tatsächlich Sätze von sich geben, vor allem die so leichthin gesagten, die verletzender sind als jede Schweigestunde. In der sensiblen Anfangszeit einer Beziehung kann er uns durch ein unbestimmtes "Wir hören uns!" gedanklich stundenlang außer Gefecht setzen, weil wir uns immer wieder fragen, ob und wann wohl "Wir hören uns!" gewesen sein wird.

Persönlich oder grundsätzlich nehmen?
Vor kurzem wurde eine Freundin mit folgendem "Versprecher" konfrontiert. Ihr Ehemann (!) behauptete: "Ich bin mir nicht sicher, ob es in unserer Natur liegt, für den Rest des Lebens mit einem Menschen zusammen zu sein, nur weil wir ihn geheiratet haben." Da mag er unter Umständen ja recht haben, aber wie hat jene Frau, die er geheiratet hat, diese Aussage zu werten: als eine generelle oder persönlich zu nehmende? Im Laufe einer Beziehung kann sich vieles ändern, das dieselbe nicht zwingend einfacher macht: Unterschiedliche Lebenssituationen können die Verbindung ebenso vor ein Problem stellen wie ein gemeinsames Kind. Von entsetzlicher Gedankenlosigkeit ist es dann, wenn er behauptet: "Ich finde es toll. Für mich hat sich gar nichts verändert." Ähnlich schlimm verhält es sich, wenn Mann äußert "Wir haben eine ganz unkomplizierte Beziehung", dass unsere "Freundin eine Traumfigur hat" oder er uns wieder einmal sagt, wie "wirklich gern" er uns hat. Harmlos? Von wegen.

Zum Nachdenken
Frauen können nächtelang über den Aussagegehalt dieser Sätze nachdenken. Ebenso häufig findet bei ihnen auch ein Nachdenken über unausgesprochende, schwellende Konflikte in der Beziehung statt, und über die Form, in der diese wohl am besten vor dem anderen ausgesprochen werden können. Beginnt man schließlich das Gespräch, gehen die erwartbaren Antworten von "Ich weiß nicht, was du meinst." bis "Willst du Schluss machen?" und in der Regel an der Sache vorbei.
Hat sich letztendlich auch bei ihm das dumpfe Gefühl eingestellt, dass die Beziehung vielleicht aus dem einen oder anderen nicht lösbaren bzw. gelösten Konflikt am Ende ist, hören wir häufig: "Es hat gar nichts mit dir zu tun" als Begründung für den jüngst passierten Seitensprung. Manche Männer verlagern sich aber auch darauf "keine Verbindlichkeiten mehr in der Beziehung zu wollen", was so viel heisst wie "den Sex find`ich aber nach wie vor super!"

Die neue Ehrlichkeit
Dass Frauen permanent in subtilen Wendungen und Variationen des "L-Wortes" angelogen werden wollen, ist schlichtweg nicht wahr. Sie verkraften Wahrheiten schon, wenn sie a) eindeutig UND b) behutsam artikuliert und von einem erklärenden Nebensatz begleitet werden. Für die unbedeutenderen Geschehnisse des Alltags hält unsere Sprache ausserdem ein beträchtliches Reservoir an - in der Tat - unverfänglichen Redewendungen zur Verfügung. Der Rest kann in gemeinsamem Schweigen aufgehen. Anders als Kundera bin ich nämlich der Ansicht, dass Sprachlosigkeit nicht das Ende einer Beziehung bedeuten muss - sondern im Gegenteil: Das Verstehen, dass manche Dinge besser in der Sphäre des Unaussprechlichen aufgehoben sind als in abgegriffenen Klischee-Formulierungen.
Still Waters run deep - and dirty.. Gruß & Kuss, 's Loisi
"...bin weder zart, noch elfenhaft, doch dafür werde ich dich tragen, wenn du keine Kraft mehr hast... "
03.12.2004 01:51

(SCHOGGI-Dealer)

äähm..... ja..... aha..... äähm....

Absolut logisch...

Hää....

Ich versteh nur "Bahnhof"
gst.....suchst Du?
*
*
Ey.....brauchst Du?
03.12.2004 02:54

BobbyEmperor

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Oberösterreichisches Mitglied

Zitat von Original_Loisi:
Frauen können nächtelang über den Aussagegehalt dieser Sätze nachdenken.

Warum denke ich dann wochenlang über sowas nach?
Sometimes the roads we take do not turn out to be the roads we envisioned them to be.
Garth Brooks, booklet "the hits"
03.12.2004 03:47

BobbyEmperor

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Oberösterreichisches Mitglied

Zitat von (SCHOGGI-Dealer):
Ich versteh nur "Bahnhof"

Vielleicht weil dieses Magazin nur an Bahnkunden verteilt wird? ;-)
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Garth Brooks, booklet "the hits"
03.12.2004 03:47

Original_Loisi

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Wiener Mitglied

Zitat von BobbyEmperor:
warum denke ich dann wochenlang über sowas nach?

ääähm.. naja.. viell.hast du die frau in dir entdeckt *ggg*
Still Waters run deep - and dirty.. Gruß & Kuss, 's Loisi
"...bin weder zart, noch elfenhaft, doch dafür werde ich dich tragen, wenn du keine Kraft mehr hast... "
03.12.2004 10:59

BobbyEmperor

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Oberösterreichisches Mitglied

Zitat von Original_Loisi:
ääähm.. naja.. viell.hast du die frau in dir entdeckt *ggg*

hehe :)

Kann natürlich auch sein, dass man das nicht so eng sehen darf und dass auch der Artikel diese Dinge übertreibt (so wie meiner Meinung nach ein großer Teil der Gesellschaft).
Sometimes the roads we take do not turn out to be the roads we envisioned them to be.
Garth Brooks, booklet "the hits"
03.12.2004 12:55

Original_Loisi

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Wiener Mitglied


Da hast du durchaus recht.. ich find ihn aber dennoch gut!
Still Waters run deep - and dirty.. Gruß & Kuss, 's Loisi
"...bin weder zart, noch elfenhaft, doch dafür werde ich dich tragen, wenn du keine Kraft mehr hast... "
03.12.2004 13:00

(Montezuma)

Interessant zu diesem Thema ist das Buch "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken". Ich kann es nur jeden herzlich empfehlen. Die Autoren, ein australisches Ehepaar, haben über viele Jahre hinweg auf der ganzen Welt verglichen und wissenschaftliche Studien und Experimente zu ihrer Hilfe genommen und sind zum Schluß gekommen das Frauen und Männer keineswegs gleich sind, wie die "moderne" Gesellschaft immer weismachen möchte. In der Tat gibt es Berufe und Tätigkeiten für die Frauen besser geeignet sind als Männer und umgekehrt.

Kommunikationsprobleme zwischen Männern und Frauen hängen mit der unterschiedlichen Denkweise und Wahrnehmung beider zusammen. Das Grundverhalten wird demnach bereits im Embryoalter festgelegt und wird durch Hormone, die wärend der Schwangerschaft dem Embryo zugeführt werden bestimmt. Ausschlaggebend die männlichen und weiblichen Sexualhormone Testosteron und Östrogen welche wärend der Schwangerschaft in der embryonalen Phase zugeführt werden um den ursprünglich weiblichen Embryo in einen männlichen zu verwandeln wenn er so befruchtet wurde. Es ist ein sehr interessantes Buch. Ich kann es jedem nur empfehlen.
Nochi tlakamej uan siuamej kipiaj manoj kuali tlakatisej, nochi san se totlatechpouiltilis uan titlatepanitalojkej,...
04.12.2004 19:12

(Katzi)

Zitat von (Montezuma):
Interessant zu diesem Thema ist das Buch "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken".

ich kann auch die Fortsetzung: "Warum Männer lügen und Frauen immer Schuhe einkaufen" sehr empfehlen.

"Dosis sola facit venenum" - Paracelsus
05.12.2004 11:12

Original_Loisi

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Wiener Mitglied


... und die Hosen hab ich an, gell ;) *ggg*
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"...bin weder zart, noch elfenhaft, doch dafür werde ich dich tragen, wenn du keine Kraft mehr hast... "
13.12.2004 19:27

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