"Zeiiiitung. Alles da. Kaufen Sie": Wenn dieser Ruf in der Passage am Karlsplatz ertönt, ist der neue "Augustin" erschienen. Zehn Jahre ist er geworden und damit eines der ältesten österreichischen Straßenmagazine.
"Teils sind Verkäufer seit Anbeginn dabei, es passiert aber auch, dass sie nach einer Woche wieder verschwinden", so Robert Sommer, Mitbegründer und Chefredakteur.
Die Hälfte für den Kolporteur
Rund 450 Kolporteure sind in Wien unterwegs, um den "Augustin" zu verkaufen. Es sind größtenteils Obdachlose, Asylwerber, Ex-Häftlinge oder Menschen mit psychischen Erkrankungen, die sich damit ihr Geld verdienen.
Zwei Euro kostet das Blatt, die Hälfte bleibt dem Kolporteur. Die Zeitschriften müssen dem Verlag abgekauft werden. Nur für Neueinsteiger gibt es 15 Hefte gratis.
Ohne Subventionen
Acht Sozialarbeiter und zwei freie Journalisten gründeten das Projekt "Augustin" im Jahr 1995. Träger ist der Verein Sand & Zeit. Drei Sozialarbeiter, zwei Radiojournalisten und fünf freie Mitarbeiter werden derzeit beschäftigt.
Der "Augustin" erscheint ohne öffentliche oder kirchliche Subventionen, wird nicht ohne Stolz vermeldet. Private Spenden und der Verkauf finanzieren das Projekt.
Der "Augustin". (Bild: APA) Rund 3.000 haben bisher mitgemacht
Die Zeitschrift erscheint zwei Mal im Monat, die Zahl der verkauften Exemplare bewegt sich zwischen 25.000 und 37.000. In den vergangenen zehn Jahren bot die Zeitschrift rund 3.000 Sozialbedürftigen ein Forum oder eine Beschäftigung.
Gefeiert wird das Jubiläum am 1. Oktober im "Ost" am Schwarzenbergplatz um ab 19.00 Uhr. Für Obdachlose ist der Eintritt frei.
http://wien.orf.at/stories/59734/
HM! Ich will deinen Brudern nicht so voreilig verdammen. Um ein Werk zu beurteilen, muß man tiefer eindringen. ....... (c)Titus / Der Talisman / Johann Nestroy
23.09.2005 13:11