Zahlreiche Verletzte: Darunter Amerikaner und Italiener
Bei einem Bombenanschlag auf ausländische Touristen in Kairo sind am Donnerstagabend mindestens drei Menschen getötet und 20 verletzt worden. Das teilten die ägyptischen Behörden mit. Arabische Nachrichtensender sprachen unter Berufung auf das ägyptische Gesundheitsministerium von vier Toten. Unter den Toten ist eine französische Touristin, wie die Pariser Botschaft bestätigte. Bei dem zweiten Toten handelt es sich nach Angaben der Sicherheitskräfte möglicherweise um den Attentäter. Ein Amerikaner erlag am Freitag morgen seinen Verletzungen. Laut den Behörden wurden elf Ägypter und neun Ausländer verletzt, darunter zwei Amerikaner und vier Franzosen. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag.
Zum Hergang des Anschlags lagen widersprüchliche Berichte vor. Nach Angaben eines Augenzeugen explodierte ein Sprengsatz auf einem geparkten Motorrad. Andere Augenzeugen sagten, der Attentäter habe auf einem Motorrad gesessen und im Vorbeifahren einen Sprengsatz auf ein Geschäft geworfen. Einer dritten Version zufolge sprengte sich der Motorradfahrer mit einer Bombe in die Luft. Ein Verdächtiger sei zum Verhör auf die Wache gebracht worden, hieß es.
Die Polizei fand bei ihren Ermittlungen ein Motorrad, in dessen Umkreis Nägel zerstreut lagen. Der Leiter der Sicherheitskräfte in Kairo, Brigadegeneral Nabil al Asabi, sagte, es habe sich offenbar um eine Nagelbombe gehandelt, die vorzeitig explodiert sei. Stunden nach der Explosion war der Ort noch mit Glas- und Metallsplittern übersät.
Gerichtsmediziner untersuchten Leichenteile, Ermittler suchten nach Beweismaterial. Aus ihren Kreisen verlautete, dass die Zahl der Toten noch steigen könne, da vier Verletzte in sehr kritischem Zustand und noch nicht alle Leichenteile zugeordnet seien.
Die Explosion ereignete sich in einer engen Gasse eines beliebten Basars in der Nähe der Al-Ashar-Moschee, die eine der wichtigsten Institutionen des sunnitischen Islams ist. Dort hatte sich eine Touristengruppe zu einer organisierten Führung durch die Altstadt versammelt, als es zu der Explosion kam.
Panik nach der Detonation
Anwohner berichteten, dass nach der Explosion Panik in dem dicht besiedelten Altstadtviertel ausbrach. "Die Leute rannten in alle Richtungen, Touristen und Einheimische durcheinander, sie schrien vor Angst", sagte eine Augenzeugin. Einige Verletzte hätten schwere Brandwunden erlitten. Die Detonation riss einen Krater von etwa zwei Metern Durchmesser in den Boden.
Es handelte sich um den ersten Angriff auf Touristen seit den Anschlägen auf der Sinai-Halbinsel im vergangenen Oktober, bei denen im Hilton-Hotel in Taba und zwei weiteren Touristenorten in der Nähe kurz nacheinander mehrere Autobomben explodierten. Dabei kamen 34 Menschen, vorwiegend Israelis, ums Leben. Als Drahtzieher werden radikale Islamisten vermutet. (apa)
HM! Ich will deinen Brudern nicht so voreilig verdammen. Um ein Werk zu beurteilen, muß man tiefer eindringen. ....... (c)Titus / Der Talisman / Johann Nestroy
08.04.2005 09:53
