Für mich ist einer der wichtisten Aspekte, den Liebe ausmacht, wenn ich mich schon dadurch gut fühle, wenn ich weiß, dass es einem anderen Menschen gut geht. Wenn ich Dinge mache, die mir sonst nicht in den Sinn kämen, die ich absolut unverständlich finden würde im Normalfall, nur damit es diesem Menschen gut geht. Wenn mir dabei, wie ich sehe, wie sich dieser Mensch absolut wohl fühlt, warm ums Herz wird und ich kann es mir eigentlich nicht erklären, dann hat das mit Liebe zu tun. Allerdings lässt sich Leibe nicht auf einen Aspekt einschränken. Liebe ist mehrdimensional, unverständlich, misteriös und trotzdem oft so klar. Leibe kann man nicht erklären, Liebe kann man nur fühlen. Und man kann Menschen lieben, obwohl man nie eine (sexuelle) Partnerschaft/Beziehung eingehen will oder würde.
Ob man darunter dann sehr enge Freundschaften, Mutterliebe, Gottesliebe oder was immer sieht, es gibt viele Dimensionen der Liebe. Unverständlich und wunderbar.
Ob man selbst jemanden liebt, erkennt man daran, dass man es einfach irgendwie weiß, dass man ihn/sie liebt - man z.B. an seiner Seite "durch dick und dünn gehen" würde ode sowas... Und so manche Dimensionen dieser Liebe erkennt man eventuell erst nach langer Zeit, ev. sogar einige Zeit nach dem Ende einer Beziehung. Mir ist es sogar passiert, dass ich mir eingestehen musste "ja, ich liebe diese Frau, aufrichtig und ehrlich, in meiner Weise - aber ich will keine Beziehung mehr mit ihr, und ich freue mich wahnsinnig, dass es ihr mit ihrem jetztigen Freund so gut geht...". Ich versteh das selbst bis heute nicht so wirklich, es hält mich auch nicht ab, mich in jemand anderen zu verlieben, aber ich akzeptiere einfach, dass Liebe nicht erklärbar ist
Ein guter/schlechter Partner ist wieder was ganz anderes. Das hängt nur davon ab, wie sich der jeweils andere eine Partnerschaft vorstellt und ob man dem gerecht wird oder nicht. Ein guter Partner sein heißt aber meist auch, seine eigenen Fehler so wie die Fehler des anderen zu akzeptieren, gegeneinander zuzugeben, die Fehler in einem gewissen Bereich zuzulassen und daran zu arbeiten. Und besonders, vor Problemen nicht einfach davonzulaufen, sondern zu versuchen, diese gemeinsam zu lösen.
Liebe lässt sich leicht mit Stress, Beruf, Schule, Studium, usw. vereinbaren, Liebe ist davon nicht abhängig. Eine Partnerschaft kann da schwieriger sein, aber meist ist die auch damit vereinbar und in vielen Fällen sogar eine gute Stütze, um genau diese Aufgaben zu bewältigen, ein Rückhalt, eine Stärkungsquelle, ein Ruhepol. Und sehr oft sind solche Dinge nur eine Ausrede, um beim Davonlaufen vor Problemen nicht sagen zu müssen, wo diese wirklich liegen. Eine Notlüge vor anderen und oft genug vor sich selbst, um sich nicht damit auseinandersetzen zu müssen, was wirklich los ist, und dass man vielleicht selbst etwas verbessern kann.
Ich denke aber, wer sich der Liebe wirklich öffnet und sie wirklich zulässt, und darauf auch noch eine Beziehung und Partnerschaft aufbauen kann, der wird sich von solche "Kleinigkeiten" nicht beirren lassen und das Ziel einer dauerhaften Erfüllung dieser Liebe im Auge behalten - ohne allerdings dem anderen Zwänge oder Einschränkungen aufzuerlegen, denn wer dem/der Geliebten schadet, der schadet sich selbst mindestens genauso viel...
Sometimes the roads we take do not turn out to be the roads we envisioned them to be.
Garth Brooks, booklet "the hits"
05.03.2007 02:29